Relevanz der Bounce Rate
Die Bounce Rate kann Webmastern und SEOs, SEAs und anderen Marketern einen Aufschluss über die Qualität einer Webseite geben. Beispielsweise kann aus einer niedrigen Bounce Rate der Rückschluss gezogen werden, dass die Webseite über eine hohe Qualität verfügt und den Nutzer anspricht. Eine hohe Bounce Rate bedeutet dementsprechend, dass die Qualität einer Webseite nicht den Erwartungen des Nutzers entspricht und er deswegen die Webseite wieder verlässt. Die Anzahl der Bounces kann z.B. im SEA ein Indikator für die Effizienz von Kampagnen sein.
Ein hoher oder niedriger Prozentsatz von Absprüngen muss allerdings in den richtigen Kontext gesetzt werden, um eindeutige Aussagen treffen zu können. Webseitenart und weitere Webanalyse-Metriken spielen eine wichtige Rolle dabei, ob der Inhalt einer Webseite relevant für die Nutzer ist. Die Bounce Rate darf zudem nicht mit der Exit Rate (dt. Ausstiegsrate) verwechselt werden.
Unterschied zwischen der Bounce Rate und der Ausstiegsrate
Bounce Rate und Exit Rate sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Metriken, werden aber gelegentlich miteinander verwechselt. Zur Wiederholung: Die Bounce Rate misst den Prozentsatz aller Nutzer, die eine Einstiegsseite ohne eine weitere Interaktion, z. B.: eine Unterseite öffnen, einen Download tätigen oder die Mindest-Verweildauer überschreiten, wieder verlassen.
Die Ausstiegsrate betrachtet die gesamte Sitzung eines Nutzers auf einer Website und zeigt an, welche die letzte Seite ist, über die der Nutzer von der Website austritt. Die Seiten, die davor besucht wurden, werden nicht beachtet. In anderen Worten: Die Exit Rate einer Seite zeigt an, wie oft diese die letzte Seite einer Sitzung war.
Ursachen für eine hohe Absprungrate
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Besucher eine Webseite nach dem Einstieg wieder verlassen. Einerseits sind diese Gründe teilweise auf das Nutzerverhalten zurückzuführen, auf welches kein Einfluss genommen werden kann. Beispielsweise wird der Nutzer abgelenkt oder hat eigene technische Probleme, die zu einem Ausstieg führen. Auch kann es sein, dass der User die gewünschten Informationen direkt auf der Seite findet und keine weitere Interaktion mehr nötig ist. Andererseits können Absprünge auch auf ein negatives Nutzererlebnis durch eine fehlerhafte Webseite zurückgeführt werden, auf welches hingegen Einfluss genommen werden kann und dies auch schnellstens getan sollten.
Konkrete Gründe für einen direkten Absprung nach Einstieg können folgende sein:
- Der Nutzer findet sich aufgrund eines unübersichtlichen Aufbaus nicht sofort zurecht.
- Layout und Design sind nicht ansprechend oder unpassend gestaltet.
- Widersprüchlicher oder fehlerhafter Inhalt.
- Der Content wurde auf das falsche Keyword optimiert und trifft nicht die Intention des Besuchers.
- Textabschnitte weisen sprachliche und grammatikalische Fehler auf und erwecken so einen unseriösen Eindruck.
- Langsame Seitengeschwindigkeit oder Elemente verschieben sich beim Ladevorgang.
- Zu viel Werbung und Störungen durch Interstitials und Pop-Ups.
Bounce Rate messen und analysieren
Websitebetreiber können die Bounce Rate (Rb) ihrer Seiten folgendermaßen berechnen: Die Anzahl der Besucher, die nach dem Seitenaufruf die Eintrittsseite ohne Interaktion wieder verlassen (Total one-page visits = Tv), wird durch die Gesamtanzahl aller Seitenbesucher geteilt (Total entrance visits = Te). Springen bei 80 Besuchen 20 Besucher ohne weitere Aktion wieder ab, so beträgt die Absprungrate 25 %.
Tv / Te x 100 = Rb
20 / 80 x 100 = 25%
Individuell macht es Sinn, eine gewünschte Absprungrate zu definieren. Hier sollte in allen Fällen sowohl die Branche als auch die Art der Seite beachtet werden. Ein Blogbeitrag weist meistens eine höhere Bounce Rate auf, da die Informationen ohne weitere Interaktion sofort auffindbar sind.
Ein wichtiges Tool, um die Absprungrate zu ermitteln, ist Google Analytics. Nach der Anmeldung bietet Analytics verschiedenste Daten zu der Performance der Website. So auch die Absprungraten für die gesamte Website oder für ausgewählte Seiten.
Eine hohe Bounce Rate sagt separat noch verhältnismäßig wenig über die Leistung der Seite aus. Die Kennzahl muss abhängig zu weiteren Werten der Webanalysen ausgewertet werden. Verschiedene Faktoren haben Auswirkung auf die User Experience, welche wiederum zu Bounces führen. Wenn eine hohe Absprungrate ein Problem darstellt, muss man den Grund ausfindig machen. Beispielsweise kann eine zu langsame Seitengeschwindigkeit eine Ursache für die hohe Anzahl an Absprüngen sein. Das zu lange Warten auf den Inhalt löst Frust bei den Besuchern aus und lässt diese zu einer schnelleren Alternative wechseln.
Übrigens: In Google Analytics 4, welches seit Juli 2023 final Google Analytics Universal ersetzt hat, gibt es die Interaktionsrate – diese ist als umgekehrte Bouncerate zu verstehen.
Bounce Rate optimieren
Ist das Problem für eine zu hohe Absprungrate erkannt, geht es im nächsten Schritt daran, die passenden Optimierungen an der Seite vorzunehmen. Die folgenden Aspekte helfen dabei, Seiten zu verbessern, sodass die Besuchsdauer gesteigert wird. Ziel ist es zudem ein befriedigendes Nutzererlebnis zu kreieren, dass Interaktionen hervorruft und im besten Fall zu einer Conversion führt:
- Einzigartiger Content
Die Verbesserung des Inhalts ist einer der effektivsten Faktoren, um Nutzer auf der Webseite zu halten. Ein interessanter, selbsterklärender und ansprechend gestalteter Content lässt die User auf der Seite verweilen und bietet Chancen, diese zu einer Interaktion zu bewegen. - Relevanz
Eng verbunden mit dem Content ist die Relevanz, die dieser zu der Suchintention des Nutzers haben muss. Die Wissenslücke oder die Kaufabsicht des Users sollte durch einen passenden Inhalt erfüllt werden. Dementsprechend muss der Seiteninhalt auf relevante Keywords optimiert sein, um nicht für unpassende Suchanfragen ausgespielt zu werden. - Lesbarkeit
Der Inhalt kann noch so informativ und fundiert sein, wenn der Nutzer ihn nur schwer oder gar nicht versteht, sucht dieser sich eine bessere, verständlichere Variante. Es ist enorm wichtig, seine Zielgruppe zu kennen und dementsprechend auch den Content zu gestalten. Beispielsweise wirken lange Textabschnitte und umständliche Formulierungen abschreckend auf den Leser. Durch Auflistungen und Grafiken kann der Inhalt aufgelockert werden. Auch sollten Fachtermini erklärt werden, um ein schnelles Verständnis zu gewährleisten. - Werbung und Pop-Ups minimieren
Die übermäßige Verwendung von Werbung und Pop-Ups stößt den Besucher besonders ab. Durch das Auftauchen von überlagernden Fenstern wird nicht nur die User Experience beeinträchtigt. Eine zu hohe Zahl an Werbebannern lässt die Seite zudem unseriös wirken und schadet dem Seitendesign. - Ladezeiten senken
Eine Seite, die mehr als drei Sekunden benötigt, um vollständig zu laden, löst bei einem Besucher Stress aus. Besonders in der heutigen Zeit ist Nutzern eine schnelle Ladegeschwindigkeit wichtig, um Informationen einfach zugänglich zu erhalten. Webseiten sollten demnach auf die Core Web Vitals geprüft werden. Diese gehören mittlerweile zu den direkten Rankingfaktoren von Google und geben eine Einsicht über die Ladezeiten einer Seite.
Bedeutung für SEO
Für die Suchmaschinenoptimierung ist die Bounce Rate ein Indikator für Optimierungsmöglichkeiten. Für die Suchmaschine ist es zu dem ein Signal, dass die Seite dem Besucher nicht gefällt, wenn dieser auf ein organisches Ergebnis klickt und sofort in die SERP wieder zurückspringt. Zukünftig wird die Seite für diese Suchanfrage weiter unten in den Suchergebnisseiten aufgeführt, da diese als weniger relevant eingestuft wurde. Allerdings ist nicht bekannt, ob Google die Bounce Rate als einen direkten Bewertungsfaktor von Seiten einbezieht. Die Suchmaschine empfiehlt jedoch, diese Metrik zu beachten, um Optimierungsmöglichkeiten für Webseiteninhalte zu identifizieren und so die Besuchsdauer zu steigern.
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