Lesezeit 6 Min | Autorin Michèle Oßowski
Der März hatte es wahrlich in sich – direkt zwei „Super-Updates“ hat Google ausgerollt, welche neben Rankingveränderungen sogar komplette Deindexierungen von Webseiten mit sich bringen können! Umso wichtiger, dass du also auf dem neuesten Stand in Sachen SEO bist.
Unser SEO–Monatsrückblick für März 2024 fasst dir alle wichtigen Informationen und Trends zusammen, die du im Auge behalten solltest.
Jetzt lesen und alle SEO-News vom März 2024 entdecken!
Inhalt
Google rollt Core Update und Spam Update gleichzeitig aus
Seit dem 05. März 2024 rollt Google direkt zwei große Updates gleichzeitig aus: das März Core Update und das März Spam Update. Während das Spam Update bereits abgeschlossen ist, läuft das Core Update zum aktuellen Zeitpunkt weiterhin und soll „nicht hilfreiche“ Inhalte um 40 % reduzieren. In der Vergangenheit hat Google unter der Überschrift „Helpful Content“ verschiedene Updates ausgerollt. Das Ziel: Einzigartige Inhalte höher und generische, wenig originelle Beiträge schlechter bewerten:
Today we’re announcing key changes we’re making to improve the quality of Search and the helpfulness of your results:
Improved quality ranking: We’re making algorithmic enhancements to our core ranking systems to ensure we surface the most helpful information on the web and reduce unoriginal content in search results.
New and improved spam policies: We’re updating our spam policies to keep the lowest-quality content out of Search, like expired websites repurposed as spam repositories by new owners and obituary spam.
Google Blog
Im neuen Update ist dieser Helpful-Content-Teil der Auswertung nun Teil des Kernalgorithmus – es handelt sich also daher um ein Core Update. Google erklärte, dass das Update verfeinert hat, wie unbrauchbare Webseiten, die eine schlechte Nutzererfahrung bieten oder den Anschein erwecken, als wären sie eher für Suchmaschinen als für Menschen erstellt worden, erkannt werden.
Dazu könnten Websites gehören, die primär erstellt wurden, um sehr spezifische Suchanfragen zu bedienen. Neu ist auch, dass es nicht mehr nur ein System zur Bewertung von Inhalten gibt, sondern viele verschiedene Metriken und Systeme zum Einsatz kommen. Google gibt an, dass Creators, die ansprechende und für die Nutzer gedachte Inhalte erstellen, keinerlei Befürchtungen haben müssen. Dennoch verweist Google auf die Hilfeseite zum Erstellen von hilfreichen Inhalten.
Mit dem gleichzeitigen Rollout des Spam-Updates kommuniziert Google drei klare Ziele: Einerseits wird gegen die Massenproduktion von Inhalten vorgegangen, die vor allem für Suchmaschinen generiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie von Menschen oder Computern (Stichwort: KI) erstellt werden. Auch der Missbrauch abgelaufener Domainnamen wird eingedämmt und schließlich wird gegen Websites vorgegangen, die bei Google hohe Autorität genießen und einzelne Subdomains und Verzeichnisse an Dritte vermieten – eine Situation, die derzeit in der deutschen Verlagsbranche üblich ist.
Quellen: Sistrix, Google Developers, Google Blog
Jetzt kostenlosen SEO Check sichern!
Einfach Ansprechpartner und URL hier einsenden
Änderungen in den Spam-Richtlinien
Im Rahmen des Google Core Updates und des Spam Updates hat Google einige Änderungen an den Spam-Richtlinien vorgenommen, die es fortan im Kopf zu behalten gilt:
1. Missbrauch des Rufes einer Seite
Unter dem „Missbrauch des Rufes einer Website“ wird dann gesprochen, wenn Webseiten minderwertige Inhalte von Dritten hosten, sodass diese vom guten Ruf der Hosting-Website profitieren. Inhalte von Drittanbietern, mit geringem Mehrwert und die in erster Linie zu Ranking-Zwecken und ohne enge Aufsicht des Website-Eigentümers erstellt werden, werden nun als Spam eingeordnet.
In den Spam-Richtlinien gibt Google dabei folgende Beispiele:
- Eine Bildungsplattform bietet eine von einem externen Anbieter erstellte Seite mit Bewertungen zu Mikrokrediten an, die auch auf anderen Websites zur Beeinflussung der Suchmaschinenplatzierung verbreitet wird.
- Auf einer medizinischen Informationsseite wird eine externe Seite über „Top-Casinos“ gehostet, deren primäres Ziel die Beeinflussung des Suchrankings ist, ohne dass die medizinische Thematik der Seite berücksichtigt wird.
- Eine Webseite für Filmkritiken präsentiert Inhalte Dritter zu unerwarteten Themen wie „Kauf von Social-Media-Followern“, „Top-Seiten für Wahrsagerei“ und „Beste Essay-Schreibdienste“, die eher verwirren als zum Filmthema beitragen und vorrangig das Suchranking manipulieren sollen.
- Eine Sportwebseite integriert eine externe Seite mit Rezensionen zu Trainingsergänzungsmitteln, auf deren Inhalte das Redaktionsteam der Sportseite kaum Einfluss hat, mit dem primären Ziel, das Suchmaschinenranking zu beeinflussen.
- Eine Nachrichtenplattform beherbergt von Dritten bereitgestellte Gutscheincodes, ohne wesentliche Überprüfung oder Beteiligung durch die betreibende Seite, hauptsächlich zur Manipulation der Platzierung in Suchmaschinen.
Unsicher, ob deine Website den aktuellen Spam-Richtlinien entspricht? Wir helfen dir weiter!
2. Missbrauch abgelaufener Domains
Bisweilen erwerben Personen abgelaufene Domains, um sie neu auszurichten, mit dem Ziel, das Suchmaschinenranking für Inhalte geringer Qualität oder ohne Originalität zu steigern. Dies kann bei Nutzern den Eindruck erwecken, der neue Inhalt gehöre zur ursprünglichen Webseite, was jedoch oft nicht zutrifft. Derartige Praktiken, bei denen abgelaufene Domains gekauft und umfunktioniert werden, um das Ranking von qualitativ minderwertigen Inhalten zu erhöhen, werden mittlerweile als Spam betrachtet. Obwohl die Suchfunktion täglich Milliarden von Anfragen unterstützt, gibt es stets Bereiche, in denen Verbesserungen möglich sind. Google gibt folgende Beispiele:
- Werbeinhalte auf einer Webseite, die einst einer staatlichen Einrichtung diente
- Verkauf von kommerziellen medizinischen Produkten auf einer Seite, die früher einer gemeinnützigen medizinischen Hilfsorganisation gehörte
- Casinobezogene Inhalte auf der vormaligen Internetpräsenz einer Grundschule
3. Missbrauch mit massenhaft generierten Inhalten
Unoriginelle und Inhalte schlechter Qualität, welche nur für ein entsprechendes Ranking in der Suchmaschine und nicht für den User erstellt wurden, sind im Rahmen der Helpful Content Updates immer wieder von Google abgestraft worden.
Mit dem Aufstieg von künstlicher Intelligenz sind die Methoden zur Erstellung von Inhalten in großem Maßstab ausgefeilter, und es ist nicht immer klar, ob die Inhalte rein durch Automatisierung erstellt werden. Um wirksamer gegen diese Praktiken vorzugehen, fokussiert Google die Spam-Richtlinien speziell auf derartigen Missbrauch: die massenhafte Erstellung von Inhalten zur Verbesserung des Suchrankings, unabhängig davon, ob dabei automatisierte Verfahren, menschliche Beteiligung oder beides zum Einsatz kommt. So wird der Umfang der Maßnahmen gegen Inhalte, die wenig bis keinen Mehrwert bieten und lediglich in großem Umfang produziert werden, wie zum Beispiel Seiten, die vorgeben, auf häufige Suchanfragen zu antworten, jedoch keine nützlichen Informationen bieten, vergrößert.
- Einsatz von Generative-AI-Tools oder ähnlichen Technologien zur Erzeugung zahlreicher Seiten, die den Nutzern keinen Mehrwert bieten.
- Sammeln von Inhalten aus Feeds, Suchergebnissen oder anderen Quellen zur Generierung vieler Seiten, ohne Mehrwert für die Nutzer, einschließlich der Anwendung automatisierter Verfahren wie das Synonymisieren, Übersetzen oder andere Methoden zur Verschleierung.
- Zusammenstellung oder Kombination von Inhalten verschiedener Webseiten, ohne einen zusätzlichen Nutzen zu schaffen.
- Erstellung mehrerer Webseiten mit dem Ziel, den tatsächlichen Umfang des Angebots zu verschleiern.
- Generierung zahlreicher Seiten mit Inhalten, die für Leser wenig oder keinen Sinn ergeben, jedoch Suchbegriffe enthalten, um Suchmaschinenplatzierungen zu beeinflussen.
Google scheint nun auf vielen Websites manuelle Maßnahmen ergriffen zu haben, die gegen diese Richtlinien verstoßen. Dies bedeutet, dass die betreffende Website manuell bestraft wurde. Dies reicht von einer Herabstufung des Rankings bis hin zur vollständigen Entfernung der Website aus der Suche. So berichtet auch Glenn Gabe auf seinem X-Account und gibt einige Beispiele:
Wichtig zu wissen: Die manuellen Maßnahmen stehen dabei nicht in direkter Verbindung zum laufenden Core Update oder Spam Update.
Quellen: Google Blog, Search Engine Journal
Neuer Core Web Vital-Messwert INP ist da
Bereits 2023 hat Google angekündigt, dass der Core Web Vital INP (Interaction to Next Paint) eingeführt und im Rahmen dessen der First Input Delay (FID) ersetzt wird – im Februar stand dann der 12. März 2024 als finales Datum im Raum. Zur Erinnerung: INP ist eine Metrik, die Daten aus der Event Timing API verwendet. Sie bewertet die Reaktionsfähigkeit einer Webseite. Eine Interaktion, die dazu führt, dass eine Seite nicht mehr reagiert, führt zu einer schlechten Nutzererfahrung. Der Messwert ist daher ein wenig umfangreicher als die bislang gültige Metrik FID.
Google betont in seinem überarbeiteten Dokument über die Page Experience als Ranking Signal jedoch auch, dass die Core Web Vitals – darunter jetzt auch INP – zwar zur Bewertung zugezogen werden, jedoch nicht allein für ein gutes Ranking sorgen:
Sind die Core Web Vitals-Werte wichtig?
Wir empfehlen Websiteinhabern, gute Core Web Vitals-Werte anzustreben, um in der Google Suche erfolgreich zu sein und allgemein eine hohe Nutzerfreundlichkeit zu bieten. Eine gute Nutzerfreundlichkeit von Seiten ist jedoch mehr als nur gute Core Web Vitals-Werte. Gute Statistiken im Core Web Vitals-Bericht in der Search Console oder in Core Web Vitals-Berichten von Drittanbietern sind keine Garantie für ein gutes Ranking.
Google Developers
Wie ihr die Umstellung bestmöglich übersteht und welche Schritte und Maßnahmen von Google selbst empfohlen werden, erfahrt ihr in unserem SEO-Monatsrückblick für Februar 2024.
Webseiten, die mit dem Google Unternehmensprofil erstellt wurden, sind eingestellt
Ähnlich wie bei dem neuen Core Web Vital INP sollte euch auch diese Nachricht nicht überraschen – in unserem SEO-Monatsrückblick für Januar 2024 haben wir bereits berichtet: Seit dem 05. März 2024 sind Webseiten, die mit dem Google Unternehmensprofil erstellt wurden, nicht mehr verfügbar. User, die entsprechende Seiten besuchen, werden stattdessen zu dem Unternehmensprofil selbst weitergeleitet. Diese Weiterleitung ist nur bis zum 10. Juni 2024 aktiv – anschließend wird deinen Besuchern ein Fehlercode ausgespielt.
Um sicherzugehen, dass dein digitales Aushängeschild weiterhin besteht, solltest du dir Gedanken machen, welche Plattform zur Webseiten-Erstellung eine Alternative für dich bietet. Google selbst empfiehlt dabei folgende Tools:
- Wix
- Squarespace
- GoDaddy
- Google Sites
- Shopify
- Durable
- Weebly
- Strinkingly
- WordPress
Achtung! Seit dem 5. März 2024 können Anzeigen, die mit einer Website verknüpft sind, die mit einem Google Unternehmensprofil erstellt wurde, abgelehnt werden und nicht mehr laufen. Dies liegt daran, dass die Domain in der Anzeigen-URL nicht mit der endgültigen URL übereinstimmt.
Keine wichtigen News mehr verpassen
Dank aktuellen Infos der Konkurrenz voraus: Abonniere noch heute unseren kostenlosen Fachexpertenblog und bleib immer up to date
Bleib immer up to date – mit njoy online marketing
Du möchtest keine wichtigen News aus der Welt der Suchmaschinenoptimierung verpassen? Dann abonniere unseren Newsletter und erfahre direkt, sobald wir einen neuen Fachexpertenblog oder SEO-Monatsrückblick veröffentlicht haben – wir freuen uns auf dich!
Dir ist unser Blog nicht genug? Dann schau gerne auf unseren Social-Media-Kanälen vorbei. Auch hier warten weitere spannende Nachrichten aus der Welt des Online Marketings auf dich!
Mach jetzt den ersten Schritt
Nutze unser Kontaktformular
…oder kontaktiere uns direkt!
Deine Ansprechpartnerin
Wir sind für dich da
Montag – Freitag
von 9:00 bis 18:00 Uhr
Anschrift
Hohenstaufenring 62
50674 Köln